Sonderhoff präsentiert Naturfaser verstärktes Polyurethan

Sonderhoff stellte auf der FSK-Tagung in einem Vortrag mit dem Titel „Was können Naturfaser verstärkte Polyurethane?“ erste Ergebnisse seines Entwicklungsprojektes vor.

Der FSK war vom 05. bis 07. Oktober 2011 mit der achten Auflage seiner internationalen Fachtagung „Polyurethane 2011!“ in diesem Jahr zu Gast in der Auto Uni der Volkswagen AG. Über 240 Teilnehmer informierten sich über Trends und Entwicklungen am Markt für Polyurethane (PUR). Im Fokus der Vorträge standen die Anforderungen an das Auto der Zukunft, der E-Antrieb und neue Mobilitätskonzepte sowie der zunehmende Anteil von neuen kunststoffbasierten Materialverbünden im Automobilbau.

Zusammen mit neun weiteren Firmen aus der Polyurethanbranche stellte sich Sonderhoff – Hersteller von PUR basierten Schaumdichtungen und Vergusslösungen sowie von Niederdruck Misch- und Dosieranlagen – auf der begleitenden Fachausstellung dem interessierten Publikum als System¬lieferant vor. Die Sonderhoff Chemicals GmbH ist seit Jahren Mitglied im FSK Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V. (Frankfurt a. M.) und mit ihrem Geschäftsführer Dr. Alfred Link auch im Vorstand des FSK vertreten.

Naturfaser verstärkte Polyurethane bieten Potentiale für den Automobilleichtbau

In den technischen Vorträgen wurde vor allem das vielfältige Einsatzspektrum von Polyurethan im Autobau herausgestellt und die Potenziale sowie Trends für die Zukunft aufgezeigt. Volker Welsch, Entwicklungsleiter bei Sonderhoff Chemicals, nutzte die Tagung, mit seinem Vortrag „Was können Naturfaser verstärkte Polyurethane?“ ein neu entwickeltes, Naturfaser verstärktes Polyurethan (PUR/NF) auf Basis nachwachsender Rohstoffe mit einem Gesamtanteil von 67% vorzustellen. Darin enthalten sind 40% Flachsfasern.

Das Potential von Naturfasern für Leichtbauanwendungen ergibt sich aus der vergleichsweise geringen Dichte. Flachsfasern haben z. B. eine Dichte von ca. 1,45g/cm3 und sind damit 37% leichter als Glas-fasern, deren Dichte bei ca. 2,3g/cm3 liegt. Ein weiterer Pluspunkt der Naturfaser ist weiterhin, dass beim Bruch keine scharfen Kanten entstehen, wie es bei Glasfasern, und insbesondere Kohlefasern, der Fall ist. Für das Crashverhalten in Automobilen spielt dies eine wichtige Rolle.
Zusätzlich sind die Energiekosten bei der Herstellung von Naturfasern deutlich geringer als bei Glasfasern. CO2 wird in den Fasern gebunden, was insgesamt zu einer deutlich besseren CO2-Bilanz der Naturfasern beiträgt.

Ziel der Entwicklung war, ein Polyurethansystem zu entwickeln, das einerseits bezüglich Verarbeitbar-keit und Endeigenschaften mit einem Epoxid Infusionsharzsystem vergleichbar ist und die Polyol-komponente zudem einen möglichst hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen enthält. Das Ergebnis ist ein niedrig-viskoses, hydrophobes System mit hoher mechanischer Festigkeit. Das auf der Tagung präsentierte Türmuster [siehe Bild] ist in Anlehnung an ein Golf V-Türblatt erstellt worden.

Erste konkrete Anfragen lassen auf ein großes Interesse an dem Naturfaser verstärkten Polyurethan-system von Sonderhoff schließen. In der Zusammenarbeit mit potentiellen Interessenten wird Sonderhoff  das neue Produkt und seine Anwendungsmöglichkeiten weiterentwickeln.

Für die Teilnehmer ging die FSK-Fachtagung 2011 nach zwei informativen Tagen mit einer beeindruckenden Werksführung durch die nach wie vor größte Automobilproduktion der Welt am Volkswagen-Standort in Wolfsburg zu Ende.

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